Der Schwimmbad Blackout: Alle Infos und wie du ihn vermeidest

Schwimmbad Blackout

Was ist eigentlich der Schwimmbad Blackout?

Ist er gefährlich und wie kann ich mich davor schützen?

Ich trainiere immer alleine, aber ich tauche rechtzeitig auf. Ich kann gut auf mich selbst aufpassen. Mir kann doch nichts passieren, oder?

Vielleicht hast du bisher noch nichts davon gehört, oder aber du kennst den Begriff, und hast dich schon immer gefragt, warum er so unglaublich gefährlich sein soll.

Diese Fragen möchte ich nun für dich beantworten.

Viel Spaß beim Lesen.

Was ist der Schwimmbad Blackout?

Aber was ist denn nun dieser besagte Schwimmbad Blackout eigentlich?

Der Begriff Blackout wird ja oft mit einem breitflächigen Stromausfall in Verbindung gebracht.

Irgendwie hat es ja auch was damit zu tun. Zumindest rein bildlich betrachtet.

Es gehen auf jeden Fall Lichter aus. Nur sind es keine Lämpchen, im Sinne von Glühbirnen, sondern DEINE Lichter gehen aus. Dein Gehirn schaltet auf Sparmodus und deine motorischen Fertigkeiten werden ausgeschaltet. Du kannst dich nicht mehr bewegen und wirst bewusstlos.

Nicht nur wir Apnoetaucher, sondern praktisch JEDER, der mit angehaltenem Atem im Schwimmbad abtaucht, ist der Gefahr eines Schwimmbad Blackouts ausgesetzt.

Der Schwimmbad Blackout ist ein plötzlich auftretender Blackout aufgrund von Sauerstoffmangel unterhalb der Wasseroberfläche bzw. kurz nach dem Auftauchen.

Er tritt auf, ohne das der betroffene davon etwas mitbekommt. Eine eigene Rettung an die Wasseroberfläche ist NICHT möglich!

Hast du schon mal hyperventiliert?

Wahrscheinlich schon :)

Auch ich habe früher als Teenager, wenn wir uns wieder mal messen wollten, wer denn am weitesten tauchen kann, kräftig 1-2 Minuten lang ein- und ausgeatmet…….damit der Tauchgang leichter erscheint.

Das ich damals hyperventiliert hatte, war mir nicht bewusst.

Wie gefährlich das dann ist schon mal gar nicht!

So entsteht der Schwimmbad Blackout

Wird vor einem Tauchgang hyperventiliert, so füllst Du nicht deinen Sauerstoffvorrat im Körper auf, wie oft angenommen, sondern Du senkst deinen Kohlendioxidgehalt im Körper ab.

Das kannst du gut auf dem unteren Bild erkennen:

  • Die blaue Kurve bildet dabei den Kohlendioxidgehalt ab
  • die rote Kurve den Sauerstoffgehalt

Die x-Achse von links nach rechts gelesen, ist dann so zu lesen, dass links die Hyperventilation stattfindet, dann folgt der Tauchgang und zum Schluss die Normale Atmung, wobei Du bei dieser Kurve einen Blackout erleiden würdest.

Schwimmbad Blackout

Ist der Schwimmbad Blackout gefährlich?

Wie Du oben auf der Kurve bereits erkennen konntest, ist die Sauerstoffkonzentration bereits so weit gefallen, dass Du die Blackout Zone erreicht hast. Du bist also ohnmächtig geworden.

Im Schlimmsten Fall unter Wasser. Du hast einen Schwimmbad Blackout erlitten!

Du hast auch keinen Atemreiz gehabt, da dieser hauptsächlich durch den steigenden Kohlendioxidgehalt ausgelöst wird (blaue Kurve) und die Atemreizschwelle in diesem Fall erst nach dem Blackout eintreten würde.

Das ist das fatale an einer Hyperventilation gepaart mit einer Apnoephase!

Trainierst du womöglich noch alleine im Wasser, so kannst du dir ausmalen, was passieren könnte, wenn du unter Wasser bewusstlos wirst, und niemand da ist, der dich retten könnte.

Und da hilft es nicht, dass der/die Bademeister*in ein Auge auf dich wirft!

Wie schnell vergehen 3-5 Minuten, während du bereits bewusstlos auf dem Boden des Schwimmbeckens liegst?

Verdammt schnell!

Stell dir doch einfach mal kurz vor, dass du einen jungen Bademeister hast, der Hals über Kopf verliebt ist und gerade mit einer jungen Dame per Handy am flirten ist….

Er ist so in sein Handy vertieft, während du auf dem Boden liegst und vergeblich auf Hilfe wartest.

Du siehst schon, ich glaube das wird nix, ein hoffnungsloser Fall…für dich.

Wie kannst du den Schwimmbad Blackout also vermeiden?

Damit so etwas nicht passiert und du sicher fürs Apnoe- / Streckentauchen trainieren kannst ist gar nicht viel nötig.

Der Schwimmbad Blackout lässt sich zum Glück super leicht vermeiden.

Wenn Du dich an folgende 2 Regeln hältst, bist du SICHER unterwegs:

  1. Tauche niemals allein!
  2. Hyperventiliere nicht vor dem Tauchgang!

Atmest Du VOR deinem Tauchgang wirklich ganz normal, das bedeutet du hyperventilierst nicht, so ist die blaue Kohlendioxidkurve auf einem normalen Level.

Beginnst du jetzt deine Apnoephase, so steigt der Kohlendioxidgehalt im Blut langsam und stetig an, während der Sauerstoffgehalt wie gewohnt langsam abfällt.

Die Atemreizschwelle ist aber rechtzeitig erreicht und du tauchst VOR dem Erreichen der gefährlichen Blackout Zone auf und kannst deinen O2 Vorrat mit einer normalen Atmung wieder auffüllen.

Du hast also beim Tauchgang einen genügend hohem Atemreiz, dass du von alleine auftauchen wirst.

Das wird sich im Laufe der Zeit natürlich verschieben, da du deinen Atem immer länger anhalten kannst und daher immer näher an die Blackout Zone gelangst.

Deswegen ist es wichtig NICHT, niemals , never ever, auf gar keinen Fall…….alleine zu trainieren.

Schwimmbad Blackout

Ich trainiere alleine, aber ich hyperventiliere nicht, bin ich dann sicher?

Wenn du bereits einiges an Apnoe Training gewohnt bist, deine Luft lange anhalten kannst und du schon die ein- oder andere Streckentauchen Übung kennst, dann kannst du deinen Atemreiz bereits relativ lange aushalten, oder er juckt dich möglicherweise auch schon gar nicht mehr.

Betrachtest du jetzt oben das Bild, so kannst du davon ausgehen, dass die blaue Kurve einfach noch weiter ansteigen wird, und die rote Kurve mit zunehmender Zeit sich weiter in Richtung der Blackout Zone nähern wird.

Es gibt Menschen, die können auch ohne zu hyperventilieren die Luft so lange anhalten, bis Sie ohnmnächtig werden.

Vielleicht gehörst du ja auch dazu.

Fakt ist: Über kurz oder lang kommst du in den Bereich eines Blackouts. 1000x klappt es alleine zu trainieren, aber ein einziges Mal reicht schon aus, um über den Jordan zu hüpfen, den Löffel abzugeben, oder wie auch immer du das gerne nennen möchtest.

Deswegen ist es unglaublich wichtig, dass du bitte niemals alleine trainierst!

Verspreche mir das! Super :)

Es kann und ist nämlich auch schon den Besten der Besten passiert.

Dem Schwimmbad Blackout ist es vollkommen egal, ob du ein VIP – Superprofi Apnoetaucher bist, oder aber gerade erst vom Apnoetauchen gehört hast und auf eigene Faust anfängst dafür zu trainieren.

Auch wenn du denkst du tauchst rechtzeitig auf. Der Schwimmbad Blackout kündigt sich vorher nicht an und sagt: Auftauchen.

Das ist das gefährliche an ihm.

Fazit

Der Schwimmbad Blackout….so tückisch er auch ist, aber wenn du weißt, was er eigentlich ist und wie du ihn weitesgehend vermeiden kannst wirst du ein sicherer Apnoetaucher werden.

Das Wichtigste beim Frei- oder Apnoetauchen ist ganz klar: Tauche und trainiere bitte niemals alleine!

Hast du erst einmal Kenntnisse und Erfahrungen, wie du den Atemreiz nach hinten hinausschiebst, so kommt irgendwann unweigerlich die Gefahr eines Blackouts.

Denn niemand kann die Luft unendlich lange anhalten! Auch Wale müssen irgendwann mal wieder auftauchen.

Wenn Du dann auch noch auf die Hyperventilation verzichtest, bist du auf dem Weg ein sicherer und guter Apnoetaucher zu werden.

Denk immer daran: Dein Körper braucht das Kohlendioxid, um den geheimnisvollen Tauchreflex der Säugetiere auszulösen.

Denn das ist das Geheimnis, warum wir Menschen und auch Säugetiere wie Wale und Delfine, so unglaublich lange unter Wasser bleiben können.

Hattest Du schon einmal einen Schwimmbad Blackout?

Schreib’s mir gerne in die Kommentare.

Sebastian Klugstedt

Sebastian Klugstedt

Sebastian Klugstedt ist der Gründer von Freitauchen Lernen, Tauchlehrer fürs Apnoetauchen und eine absolute Wasserratte. Begleite ihn auf seinen Reisen zu den schönsten Riffen dieser Welt und entdecke das Apnoetauchen. Erfahre mehr über Sebastian und seine atemlosen Abenteuer.

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2 Kommentare
    • Sebastian Klugstedt
      Sebastian Klugstedt sagte:

      Gut, dass Du dir vorab Gedanken machst!
      Das wichtigste ist aber vor allem, dass Du mit einem Sicherungspartner ins Wasser gehst, der/die dir im Notfall helfen kann.
      Das ist wirklich wichtig und sollte nicht unterschätzt werden.

      Antworten

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