7 Gefahren beim Apnoetauchen und wie Du sie vermeidest

Gefahren-beim-Freitauchen

Apnoetauchen: Diese 7 Gefahren lauern auf dich.

Damit Du sicher Apnoetauchen kannst und diesen wunderbaren Sport mit all seinen Facetten auch wirklich sicher ausüben kannst, musst du dich auch leider mit den Gefahren auseinander setzen.

Beim Autofahren weißt du ja auch, dass man, wenn man die Bremse betätigt, das Fahrzeug eine gewisse Strecke, also den Bremsweg benötigt, ehe das Auto zum Stehen kommt.

Genauso ist es beim Freitauchen.

Wenn du dann erstmal von all den Gefahren, die es beim Apnoetauchen gibt gehört hast, und weißt, wie man sie vermeiden kann, so wirst du deutlich mehr Spaß am Freitauchen haben.

Und sicherer ist es noch dazu.

Das garantiere ich dir!

Wie Du gleich sehen wirst, sind die meisten Gefahren vorhersehbar, andere aber wiederum nicht, weswegen die Überlegung in eine Tauchversicherung zu investieren durchaus sinnvoll ist.

Wenn Du noch am überlegen bist, welche denn die Beste am Markt ist und ein ausgezeichnetes Preis- und Leistungsverhältnis hat, dann schau dir diesen Artikel über die aquamed Tauchversicherung einmal an.

Die 7 Gefahren beim Apnoetauchen


#1 Alleine Apnoetauchen, einer der größten Gefahren

Das ist somit das Schlimmste was man machen kann! Gepaart mit einer Hyperventilation, da man denkt, der Tauchgang wäre leichter und man käme weiter, kann man sich auch gleich sein eigenes Grab selber schaufeln.

Die allerwichtigste Grundregel beim Apnoetauchen lautet:

Tauche unter absolut keinen Umständen alleine. Never ever.

Sicherheit geht nämlich vor und ist beim Freitauchen noch viel wichtiger, da wir nur das eine Leben haben.

Wenn du meine Artikel liest, wirst du dazu schon einiges gelernt haben.

  • Such dir aber bitte immer einen Freund oder Freundin,
  • wühl dich durch meine Artikel und lern dazu,
  • besuch einen Kurs, um Freitauchen zu lernen
  • tauch mit deinem Partner und
  • Ganz wichtig: Bitte niemals allein!

Solltest du dich nämlich nur ein einziges Mal überschätzt haben, du nicht richtig fit gewesen sein solltest und du beim Freitauchen einen Blackout erleidest, dann war es das mit dir.

Dein Körper erschlafft bei einem Blackout, die Luft aus deinen Lungen entweicht, du verlierst Auftrieb und sinkst in aller Seelenruhe auf den Grund des Sees/Meeres.

Zwischendurch haben sich deine Lungen durch den automatischen Atemreflex mit Wasser gefüllt.

Tauche beim Apnoetauchen also bitte niemals alleine und vermeide !

#2 Der Schwimmbad Blackout beim Apnoetauchen

Wer kennt das nicht? Damals in unserer Jugend haben wir doch alle, auf der Jagd nach neuen Rekorden beim Streckentauchen, mehrmals hintereinander schnell ein- und ausgeatmet.

So war doch der Tauchgang gefühlt deutlich leichter.

Wir waren damals also schon einer nicht unerheblichen Gefahren beim Apnoetauchen ausgesetzt.

Hierdurch wird aber ausschließlich CO2 abgeatmet, was unseren natürlichen Atemreiz unterdrückt.

Was dann ohne Atemreiz, gepaart mit man ist alleine und ohne Sicherung im Schwimmbad, passiert?

Nunja, man versucht seine Strecke zu tauchen, man wird ohne Atemreiz ohnmächtig und sinkt auf den Beckenboden.

Bis der Bademeister das bemerkt, ist man bereits ertrunken.

Bei einem normalen Tauchgang im Hallenbad steigt das Kohlendioxid (CO2) im Blut so weit an, dass der Atemreiz so stark wird, das vor Eintritt der Bewusstlosigkeit aufgetaucht wird.

Wenn vorher hyperventiliert wird, in der Annahme man könnte dadurch mehr Sauerstoff (O2) zu sich nehmen, um weiter tauchen zu können, so ist es möglich unter Wasser bewusstlos zu werden.

Und das bevor der natürliche Atemreiz uns zum Auftauchen zwingt.

Wir sind in unserer Jugend also schon früh mit dem Freitauchen angefangen.

Leider war man damals auch etwas naiv.

Aber da du jetzt genau weißt, was der Schwimmbad-Blackout ist, wirst du schon deutlich sicherer im Hallenbad üben können.

#3 Shallow Water Blackout (SWB) / Flachwasser-Blackout

Shallow Water Blackouts (SWB) oder auch Flachwasser-Blackouts sind nicht zu vernachlässigende Gefahren beim Apnoetauchen.

Die shallow water blackouts sind auftretende Blackouts kurz unterhalb der Wasseroberfläche.

Wenn Du zum Beispiel beim Apnoetauchen einen normalen Constant Weight (CWT) Tauchgang startest, so erhöht sich mit zunehmender Tiefe der Sauerstoffpartialdruck im Blut.

Da Du dich ja auch bewegen musst, und dein Körper Sauerstoff benötigt, verbrauchst du natürlich auch etwas Sauerstoff.

Auf dem Weg nach oben fällt der Partialdruck des im Blut gelösten Sauerstoffs.

Und wenn Du jetzt zu lange, oder zu tief gewesen bist und der Partialdruck des Sauerstoffs unterhalb der Schwelle ist, dass du ohnmächtig wirst, so geschieht das unweigerlich.

Und zwar ohne das du auch nur das Geringste davon mitbekommst.

Dich selber retten kannst du dem Zeitpunkt auch nicht.

Meistens passiert dies unterhalb der Wasseroberfläche, da hier der Abfall des Partialdruckes am größten ist.

Wenn du vorher noch hyperventiliert haben, und alleine tauchen solltest, so ist hier die Gefahr unglaublich groß, dass dir etwas passiert.

Wenn du wirklich richtig viel Glück hast,

  • bist du gut austariert,
  • hast im Ausgeatmeten Zustand Auftrieb
  • bist mit deiner Brustseite nach oben zur Luftseite gerichtet
  • deine Atemwege, sprich der Mund (Nase ist ja durch die Maske verschlossen) ist offen
  • und nicht mit Wasser bedeckt

So besteht verschwindend geringe Chance, dass du dich von allein rettest.

Deswegen ist es bei den Tieftauch-Disziplinen beim Freitauchen unglaublich wichtig einen Sicherungspartner IMMER dabei zu haben.

Shallow-Water Blackouts bzw. Flachwasser-Blackouts können leider immer mal wieder auftreten und deshalb ist die Sicherung hier so wichtig.

#4 Tieftauchen (ohne Lanyard)

Stell dir mal vor du möchtest Freitauchen und bist in einem See, wo die Sicht wirklich nicht so der Knüller ist.

Lass es so 5-7m sein.

Das ist eigentlich schon ganz gut für heimische Seen.

Du hast mit einem Freund oder einer Freundin die Boje aufgebaut, das Seil mit dem Grundgewicht ist auf 30 Meter abgelassen und ihr wollt da jetzt herunter.

Deine Freundin taucht ohne Lanyard ab, du wartest oben, bis zu dem vereinbarten Zeitpunkt, wo du ihr hinterher tauchst, um sie zu sichern.

Du tauchst ihr entgegen, bis auf ca. 15 Meter, wo du sie eigentlich abholen solltest, aber musst leider entsetzt feststellen: Da kommt niemand…..

Sofort schnellt dein Puls in die Höhe.

Du versuchst dich noch etwas weiter absinken zu lassen.

Du kannst das Grundgewicht sehen. Aber ohne deine Partnerin. Je nachdem, wie tief das Wasser an dem Punkt ist, so ist deine Partnerin oder einfach nur dein Buddy für immer verschollen

So etwas kann passieren, wenn du Freitauchend ohne Lanyard unterwegs bist!

Wenn du ohne Gefahren beim Apnoetauchen Tieftauchen gehen möchtest solltest du immer:

  1. an die Lanyard
  2. die Boje
  3. und das Führungsseil denken.

#5 In einer Angelschnur verheddern

In unseren deutschen Seen angeln leider immer noch viel zu viele Menschen.

Verhakt sich deren Angelschnur einmal in den unzähligen Ästen, die am Rand herum liegen, schneiden einige Angler verzweifelt deren Schnur los und lassen den Rest leider im Wasser liegen. Sehr zum Ärgernis von uns Freitauchern.

Gelangen wir in so eine Schnur, verheddern wir uns schon ziemlich zügig darin.

Womöglich wickelt man sich noch ein und kommt auch nicht mehr an die Oberfläche.

Wenn die Sicht dann noch relativ trüb ist, kann uns unsere Sicherung von der Oberfläche aus nicht erkennen, um uns zu Hilfe zu eilen.

Damit so etwas beim Apnoetauchen nicht passiert, gibt es sogenannte Linen Cutter*.

So kannst du dich im Notfall von der Angelschnur befreien und sicher wieder nach oben tauchen.

Die Gefahren beim Apnoetauchen minimieren sich immer weiter.

#6 Überbleit Apnoetauchen

Wenn du sehr stark überbleit sein solltest, hast du sogar an der Oberfläche Abtrieb und musst schon, bevor du überhaupt zu deinem Tauchgang starten kannst, dagegen ankämpfen.

Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, damit du verstehst, was ich meine.

Stell dir vor du bist schon beim Apnoetauchen und hast einen relativ anstrengenden Tauchgang, musst aber noch sehr weit bis zur Oberfläche weiter tauchen.

Der Abstieg war natürlich leicht.

Der Freefall kam schon ziemlich früh.

Der Weg nach oben wird aber alles andere als leicht.

Du musst gegen den größeren Abtrieb mit deiner eigenen Kraft ankämpfen und DAS verbraucht Unmengen an Sauerstoff.

Wenn du Glück hast schaffst du es zur Oberfläche und nichts passiert.

Aber auch hier setzt dir der ständige Abtrieb wieder zu und der Kreislauf schließt sich.

Die nächsten Tauchgänge werden zur Qual und ebenfalls zur Gefahr.

Kombiniert man diesen Fall jetzt noch mit den weiter oben genannten Gefahren beim Apnoetauchen (alleine Tauchen, Tieftauchen ohne Lanyard und hyperventilieren) ist ein möglicherweise tödlicher Unfall beim Apnoetauchen nicht weit entfernt.

Merke: Im Freiwasser solltest du dich so tarieren, dass du mindestens ab der Hälfte der Tauchtiefe neutral bist, also weder Abtrieb noch Auftrieb hast.
Ein kleiner Test an der Oberfläche: Atme komplett aus und überprüfe, ob du trotzdem an der Oberfläche bleibst, ohne zu sinken.

So bist du perfekt austariert und kannst sicher Freitauchen. So hast Du eine der nächsten Gefahren beim Apnoetauchen eliminiert.

#7 Hyperventilieren

Die gute alte Hyperventilation. Leider muss ich beim Apnoetauchen immer noch zu oft sehen, dass auch Freitaucher hyperventilieren, die schon ein paar Jahre dabei sind.

Ruck zuck bist du schon in die Falle getappt und du befindest dich in einer der größten Gefahren beim Apnoetauchen: Der Hyperventilation.

Und man hyperventiliert wirklich schneller als man denkt.

Ein normaler Atemzug hat so um die 500-600ml an Luft.

Ich atme normalerweise so ca. 15 Mal die Minute.

Das ergibt ein Atemminutenvolumen von:

  • 15 x 550ml = 8.250ml bzw. 8,25 Liter die ich ein- und ausgeatmet habe.

Nehme ich jetzt aber zum Beispiel 6 tiefe Atemzüge in Vollatmung und das eine Minute lang,

sieht das dann so aus:

  • 6 x 4000ml = 24.000ml bzw. 24 Liter

So habe ich das 3fache an Luft in meinen Lungen ausgetauscht.

Diese Überatmung oder Hyperventilation reduziert den CO2-Gehalt im Blut was dann den Atemreiz verzögert.

Kommt der Atemreiz zu spät, so besteht die Gefahr, dass du unter Wasser bewusstlos wirst.

Und zwar ohne den kleinsten Atemreiz.

Hyperventilation ist beim Freitauchen also brandgefährlich und deshalb solltest du das auf jeden Fall vermeiden.

Fazit – Apnoetauchen Gefahren


Freitauchen ist eigentlich ein sehr sicherer Sport, wenn du:

  1. die Gefahren, die beim Apnoetauchen sind kennst und
  2. weißt, wie man Sie vermeiden kann

Damit dir auch in Zukunft nichts passiert, auch wenn du mit dem Freitauchen noch nicht angefangen hast, achte bitte auf folgende Regeln:

  • Tauche bitte niemals alleine
  • Hyperventiliere nicht
  • Tieftauchen immer mit Lanyard und Führungsseil
  • Achte auf die richtige Tarierung

Wenn du diese Regeln befolgst, dann bist du schon ganz weit vorne, was die Sicherheit angeht und die meisten Gefahren beim Apnoetauchen können dir nichts anhaben..

Du hast nur dieses eine Leben und das ist doch einfach zu kostbar, um es zu vergeuden.

Wenn Tauchgänge zu anstrengend sein sollten, ist es besser an der CO2-Toleranz zu arbeiten, anstatt zu hyperventilieren.

Auch wenn das natürlich den Atemreiz nach hinten schiebt.

Da du jetzt aber weißt, welche Gefahren durch eine Hyperventilation entstehen, solltest du dies ab jetzt tunlichst vermeiden.

Hier findest du nochmal einige Streckentauchen Übungen für Apnoe Taucher, um deine Toleranz gegenüber steigendem CO2, was der Hauptantrieb für den Atemreiz ist, zu verbessern.

So kannst du auf eine Hyperventilation verzichten und wirst sicherer Apnoetauchen.

Es kommt nämlich gar nicht darauf an, ob du eine weitere Bahn im Hallenbad mehr schaffen könntest. Wichtiger ist, dass Apnoetauchen Spaß macht und du keinen Gefahren ausgesetzt bist.

Bist du noch auf der Suche nach der passenden Ausrüstung? Hier in diesem ultimativem Apnoe Ausrüstung Guide gehe ich ausführlich darauf ein.

Wurdest du schon einmal mit einer dieser Apnoetauchen Gefahren konfrontiert?

Schreibs mir gerne unten in die Kommentare.

Sebastian Klugstedt

Sebastian Klugstedt

Sebastian Klugstedt ist der Gründer von Freitauchen Lernen, Tauchlehrer fürs Apnoetauchen und eine absolute Wasserratte. Begleite ihn auf seinen Reisen zu den schönsten Riffen dieser Welt und entdecke das Apnoetauchen. Erfahre mehr über Sebastian und seine atemlosen Abenteuer.

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2 Kommentare
  1. accrual accounting
    accrual accounting sagte:

    Greetings! Very helpful advice within this post! It is the little changes that will make the largest changes. Many thanks for sharing!

    Antworten
    • Sebastian Klugstedt
      Sebastian Klugstedt sagte:

      Good morning :)
      I‘m pleased that you like it and you found some helpful advices. Dive safe and best regards

      Antworten

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