Schnorcheln mit Gewicht: Alle Vorteile, Infos und Gefahren

Schnorcheln mit Gewicht

Hast Du beim Schnorcheln auch immer zu viel Auftrieb und fragst dich, ob es nicht sinnvoll wäre mit zusätzlichem Gewicht zu Schnorcheln?

Eins muss ich dir lassen…dadurch, dass Du genau über diesen Punkt nachdenkst, gehst Du den Schritt zu einem erfahreneren Schnorchler über.

Ich kenne das Problem nämlich zu gut. Man will nur mal eben etwas unten am Riff beobachten….kämpft aber die ganze Zeit gegen den lästigen Auftrieb an.

Die Luft wird knapp, die Motivation unten zu bleiben, um zum Beispiel dem Anemonenfisch noch länger zu beobachten, ist aber noch verdammt groß – der Auftrieb ist aber zu groß und man gibt irgendwann nach.

Warum das so ist, und wie Du am besten vorgehen kannst schauen wir uns jetzt mal genauer an.

Viel Spaß beim Lesen.

Das Phänomenen des Auf- und Abtriebs beim Schnorcheln

Der Grund, warum Du im Wasser mit dem Auftrieb zu kämpfen hast hängt mit dem Archimedischen Prinzip (Wikipedia) zusammen.

Das Archimedische Prinzip besagt, dass die spezifische Gewichtskraft des Körpers größer oder kleiner sein muss als das verdrängte Wasser, um einen Auf- oder Abtrieb im Wasser zu erfahren.

Das Archimedische Prinzip beim Tauchen in einer Flüssigkeit ist also grundlegend in diesen 3 Grundsätzen zu verstehen:

  • Ist die Abtriebskraft größer als die Auftriebskraft, so hast Du Abtrieb
  • Ist die Auftriebskraft größer als die Abtriebskraft, so hast Du Auftrieb
  • Sind Auf- und Abtriebskraft gleich groß, so befindest Du dich im hydrostatischen Gleichgewicht

In der Neutralen Position, in der sich alle Kräfte aufheben, dass heißt die Auftriebskraft ist gleich der Abtriebskraft, bist Du neutral tariert bzw. im hydrostatischen Gleichgewicht.

Diese Position ist am idealsten, wenn Du gemütlich und auch möglichst lange an einem Korallenriff und Co. Dinge beobachten möchtest. Dein Ziel sollte also sein dich mit einem Gewicht beim Schnorcheln so zu tarieren, dass Du in deiner gewünschten Tiefe austariert bist oder keinen großen Auftrieb mehr hast.

So musst Du nicht die ganze Zeit gegen den Auftrieb ankämpfen und kannst dich in Seelenruhe auf das Objekt deiner Begierde konzentrieren.

Das Schnorcheln mit Gewicht

Schnorcheln mit Gewicht

Deine Vorteile beim Schnorcheln mit Gewicht

In einem austarierten Zustand wird es dir unter Wasser deutlich besser gehen :)

Du kommst beim Abtauchen deutlich besser nach unten und die ersten Meter sind deutlich schneller hinter dir.

Der größte Vorteil besteht aber darin, dass Du dich deutlich länger in deiner angestrebten Tiefe aufhalten kannst!

Die Vorteile mit etwas Gewicht beim Schnorcheln

  • Weniger Auftrieb
  • Mehr Zeit unter Wasser
  • Du bist entspannter
  • Du kannst länger das Objekt deiner Begierde beobachten
  • Abtauchen fällt dir leichter

Die Gefahr beim Schnorcheln mit Gewicht

Ja, es gibt natürlich auch die ein- oder andere Gefahr, wenn Du mit einem zusätzlichen Gewicht Schnorcheln möchtest.

Wie Du ja jetzt weißt reduzierst Du mit einem Gewicht beim Schnorcheln deine Auftriebskraft. Zu viele Gewichte können dir beim Schnorcheln also schnell mal die rettende Auftriebskraft rauben und den Abtrieb zu stark werden lassen.

Wenn Du also unterhalb der neutralen Austarierung bist steigt mit jedem Meter darunter die Abtriebskraft und zieht dich immer weiter in die Tiefe. Jeder Meter Tiefe lässt deine Lunge immer weiter komprimieren, was die Abtriebskraft nochmal verstärkt. Der Umgang damit erfordert einiges an Übung und sollte ohne eine zulässige Brevetierung als ausgebildeter Apnoetaucher in einem meiner Kurse immer mit extremer Vorsicht betrieben werden.

Gerätst Du hier in Panik kann es leider schnell böse enden.

Grundsätzlich kannst Du aber auch ohne zusätzliches Gewicht beim Schnorcheln Abtrieb erzeugen. Erreichst Du beim Tauchen eine bestimmte Tiefe, in der deine Lunge ausreichend komprimiert wurde, so schwindet langsam die Auftriebskraft und der Abtrieb wird stärker und stärker.

Du erreichst die sogenannte Freefall Zone – ab hier sinkst Du im freien Fall ohne nur einen Flossenschlag zu tätigen. Klingt gefährlich, aber wir Apnoetaucher benutzen und genießen ihn, um in noch tiefere Regionen vorzustoßen.

Wichtige Merksätze beim Schnorcheln mit Gewicht

  • Grundsätzlich solltest Du niemals alleine Tauchen
  • Hab immer einen Tauchpartner dabei, der dich aus deiner angestrebten Tiefe auch retten kann
  • Mache dich mit der Theorie des Apnoetauchens vertraut (in meinem Blog findest Du viele hilfreiche Themen)
  • Grundsätzlich solltest Du ab der Hälfte deiner maximalen Tauchtiefe austariert sein
  • Überlade dich nicht mit zu viel Blei
  • Niemals hyperventilieren

Wieviel Blei Du beim Schnorcheln verwenden solltest

Die Menge an Gewicht bzw. dem Blei mit dem Du Schnorcheln solltest kann man leider nicht genau sagen. Es hängt leider von einigen Faktoren ab, auf die ich gleich noch eingehe.

Die besten Bleigurte mit Gewichten findest Du übrigens hier (hier klicken).

Hier musst Du wirklich testen und testen und nochmal testen.

Wichtig ist erstmal klein also mit möglichst wenig Gewicht beim Schnorcheln anzufangen. 1kg ist hier schonmal ein guter Anfang. Wenn Du auf deiner angestrebten Tiefe immer noch zu viel Auftrieb hast, dann erhöhe das Gewicht auf deinem Bleigürtel, welchen Du zum Schnorcheln mitnehmen solltest, um ein weiteres Kilogramm.

Du kannst dir aber merken: Je flacher der Bereich ist, in dem Du dich mit zusätzlichem Gewicht austarieren möchtest, desto mehr Gewicht brauchst Du beim Schnorcheln.

Wenn Du also auf 10 Meter austariert sein möchtest, dann brauchst Du deutlich weniger Gewicht beim Schnorcheln als auf 2 Meter!

Klingt logisch, oder?

Ich wollte es nur nochmal sicherheitshalber erwähnen.

Die Menge an Gewichten, die Du beim Schnorcheln benötigst hängt hiervon ab:

  • Deiner körperlichen Konstitution
  • Deinem Lungenvolumen
  • Der Menge der eingeatmeten Luft
  • Der Dicke/Stärke deines Neoprenanzugs
  • Die Art des Neoprenanzugs (Shorty/Longsleeve)
  • Der angestrebten austarierten Tiefe

Fazit

So hätten wir’s.

Der Auf- bzw. Abtrieb deines Körpers ist ein rein physikalisches Gesetz und wurde durch das archimedische Prinzip klar dargestellt.

Du kannst dir hier Abhilfe schaffen, indem Du dir beim Schnorcheln mit einem Gewicht hilfst und die Auftriebskraft reduzierst.

Zu viel Gewicht solltest Du am Anfang aber nicht zum Schnorcheln mitnehmen, da Du sonst möglicherweise zu viel Abtrieb erzeugst. Hier musst Du einfach etwas testen und es in Ruhe ausprobieren.

Je nachdem in welcher Tiefe Du austariert sein möchtest kann es schon sein, dass Du ca. 2-8 kg an Gewichten auf deinen Bleigürtel zum Schnorcheln mitnehmen musst.

Neutral austariert zu sein bringt dir viele Vorteile. Der größte Vorteil ist eindeutig, dass Du wirklich ziemlich entspannt auf deiner angestrebten Tiefe alles mühelos und in aller Seelenruhe erkunden kannst.

Deine Zeiten unter Wasser werden sich zudem deutlich verbessern!

Ich wünsche dir viel Spaß beim Ausprobieren :)

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Sebastian Klugstedt

Sebastian Klugstedt

Sebastian Klugstedt ist der Gründer von Freitauchen Lernen, Tauchlehrer fürs Apnoetauchen und eine absolute Wasserratte. Begleite ihn auf seinen Reisen zu den schönsten Riffen dieser Welt und entdecke das Apnoetauchen. Erfahre mehr über Sebastian und seine atemlosen Abenteuer.

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